Auf der Suche nach künstlerischen Zeugnissen einer »Verweigerung der optischen Logik des Mainstream-Modernismus« entwirft Krauss in The Optical Unconscious ein schillernd-facettenreiches Bild der modernen Kunst. Künstler wie Marcel Duchamp, Max Ernst, Alberto Giacometti, Pablo Picasso, Man Ray, Jackson Pollock, Cy Twombly, Andy Warhol und Eva Hesse stehen im Mittelpunkt ihrer Analysen.
In dieser Programmschrift attackiert sie die Ideologie des Modernismus in ihren künstlerischen und theoretischen Ausprägungen und lädt ein in die Bloomsbury-Salons, das Wohnzimmer Clement Greenbergs und die Seminare von Michael Fried, zu Freud, Lacan, Bataille, Deleuze und vielen anderen. Erfrischend ist nicht nur Krauss’ »alternative Geschichte«, sondern auch ihr freier Schreibstil, der zwischen Kunstgeschichte, ästhetischer Theorie, tagebuchartigen Beobachtungen und einer fast literarisch schwungvollen Erzählung changiert.
Rosalind E. Krauss wurde 1941 geboren. Sie ist Professorin für Kunstgeschichte an der Columbia University in New York und Mitherausgeberin der Zeitschrift "October".
PRESSESTIMMEN
»Das optische Unbewusste darf als Rosalind Krauss` wichtigstes Werk gelten. (…) Das Buch spiegelt in seiner Form die Theorien, die es entwickelt. Theoretische Passagen alternieren mit tagebuchartigen Notizen; die Kunstgeschichte wird in Geschichten erzählt, dieses und noch viel mehr wird ineinander gefaltet. (…) Der ganze Reichtum von Rosalind Krauss` Buch kann hier nur angedeutet werden. Es ist ein Standardwerk in vorzüglicher Übersetzung, das nun endlich vorliegt.«
Joachim Büthe, Deutschlandfunk
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»Als eine der wichtigsten amerikanischen Kunsthistorikerinnen und -kritikerinnen, zu denen Rosalind E. Kraus zählt, wurde die Deutsche Erstübersetzung ihres bereits 1993 im Original erschienenen und inzwischen zum Standartwerk gewordenen »The Optical Unconscious« vom Fachpublikum bereits mehr als erwartet. Krauss knüpft mit »Das optische Unbewusste« an ihre durch den Modernismus, der Philosophie sowie der Analytik bestimmten Sichtweise auf die Kunstgeschichte an, wobei sich auch hier ihre Beeinflussung vom amerikanischen Kunstkritiker Clement Greenberg – wenn auch inzwischen kritischer – zeigt. (...) Das Volumen der sich anschließenden kunsthistorischen und philosophischen Theorien, der analytischen Konzepte sowie deren anschaulichen Erläuterungen mit stetigen Verweisen zu Denkern, die bereits oben erwähnt wurden oder solchen wie Ferdinand de Saussure und Jacques Derrida, entlohnen dies prompt. Die lang erwartete Übersetzung trägt nun dazu bei, das Wirkungsfeld des Diskurses von Krauss’ Ansätzen nochmals auszudehnen.«
Linda Philipp-Hacka, Portal Kunstgeschichte