Dieses Buch handelt von der "Unterhaltungsmathematik" und "philosophischen Kurzweil", die das lange währende 18. Jahrhundert hervorbrachte, um mittels visueller Reize breite Schichten der europäischen Bevölkerung vom Barock bis zur Romantik zu unterhalten und zu bilden. Es führt illustrierte Bücher und wundersame Apparaturen, Jahrmarktsvorführer und Wunderkammern, optische Kabinette und wissenschaftliche Experimente ebenso vor wie Taschenspielertricks und Anleitungen zum Täuschen und Zaubern.
Es berichtet vom Kampf der Textverehrer gegen die Macht der Bilder, von den Abgrenzungs- und Diffamierungsversuchen wissenschaftlicher Gelehrter gegen die Scharlatanerie der Schausteller und Quacksalber und erzählt virtuos und bilderreich die Geschichte von der Verdrängung überbordender Sinnlichkeit durch strenge Ordnungen im Reich der Bilder, vom Niedergang des Raritätensammlers und vom Aufstieg des Systematikers im Zeitalter der Aufklärung. Eine Studie, inspiriert vom Computer- und Medienzeitalter und den allgegenwärtigen Debatten über das Wiedererstehen einer oral-visuellen Kultur im 21. Jahrhundert.
Barbara Maria Stafford lehrt Kunstgeschichte an der University of Chicago. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher, u.a.: "Good Looking. Essays on the Virtue of Images", MIT Press (1996). Sie ist Präsidentin der American Society for Eighteenth Century Studies und war Mitarbeiterin im Beraterstab der Expo 2000 in Hannover.
PRESSESTIMMEN
»Gehören Sie zu jenen Kulturpessimisten, die den Verfall der Schriftkultur und die visuelle Überflutung beklagen? Oder zählen Sie zu den Enthusiasmierten der neuen, schönen, internetten Cyberwelt? Barbara Maria Staffords Buch sollten Sie in jedem Fall lesen.«
Oliver Hochadel, Falter