Die verhältnismäßig kurze Zeit industrieller Blüte in den 1920/30er Jahren hat in der Lausitz eine Reihe von bemerkenswerten Bauten der frühen Moderne hinterlassen. Sie verdienen weit mehr Aufmerksamkeit, als man ihnen bisher geschenkt hat. Wesentliche Impulse baulicher und sozialreformerischer Utopien in Architektur und Städtebau lieferten Berlin und Breslau, die in den 1920er Jahren zu bedeutenden europäischen Kulturmetropolen aufstiegen. Die elf in diesem Buch vorgestellten Gebäude und Siedlungen zwischen dem brandenburgischen Geltow und dem sächsischen Löbau sind weitgehend unbekannte Zeitzeugen der 1920er Jahre, welche die Umbrüche und das Fortschrittsdenken der Weimarer Republik bis heute eindrucksvoll dokumentieren.
Lars Scharnholz wurde 1969 geboren und studierte Architektur und Denkmalpflege an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus, an der Universidad de Valladolid und der University of Washington. Im Rahmen des Forschungsvorhaben REKULA und seiner wissenschaftlichen Arbeit am deutsch-polnischen Institut für Neue Industriekultur INIK beschäftigt sich Lars Scharnholz mit regionalen Schrumpfungsprozessen.